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Schweizerisches Nationalmuseum Landesmuseum Zürich

Das Landesmuseum Zürich (bis 2010: Schweizerisches Landesmuseum) ist das meistbesuchte historische Museum der Schweiz. Es wurde am 25. Juni 1898 eröffnet. Seit Januar 2011 ist es Teil des Schweizerischen Nationalmuseums. Diese Institution umfasst drei kulturgeschichtliche Museen und ein Sammlungszentrum. Sie untersteht dem Eidgenössischen Departement des Innern.

(Bild 1) Einweihungsschrift, Juni 1898

(Bild 2) Ansicht des Landesmuseums 2010

(Bild 3) Moderner Anbau des Landesmuseums (2005 - 2020)

Geschichte & Architektur
Obwohl über Jahre hinweg nach der Bundesstaatsgründung von 1848 noch nicht klar schien, dass die Schweiz überhaupt ein Landesmuseum bauen würde, setzte sich im Jahr 1891 auf Bundesebene der Kanton Zürich gegen die anderen Bewerberstädte Basel, Bern und Luzern für den Standort eines neuen Nationalmuseums durch.
Das Landesmuseum wurde demnach 1898 in einem neu erbauten burgähnlichen Gebäude von Gustav Gull nordwestlich der Haupthalle des Hauptbahnhofs beim heutigen Platzspitzpark in Zürich eröffnet. Eugène Ruffy leitete am 25. Juni 1898 die Festlichkeiten zur Einweihung des Landesmuseums: In 20 Bildern, vergleichbar mit den Zünften des heutigen Sechseläutens, wurden die Kantone dargestellt.
Jeder Kanton führte einen «allegorischen Wagen» mit sich, durch den eine Besonderheit des Kantons dargestellt wurde. Angeführt wurde der Zug von einem «Prachtwagen der Helvetia», den Abschluss bildete ein Wagen mit «Turica, der Beschützerin der Kunst».[3] Zürich hatte mit dem Projekt «Märchenschloss» einen Wettbewerb gegen andere Schweizer Städte gewonnen. Das Gebäude kombiniert verschiedenste Architekturstile und ist daher seit seiner Entstehung umstritten.

«Mit dem Landesmuseum als Einzelbau reagiert Gustav Gull architektonisch genau auf die gestellte Aufgabe. Die gewählte Form einer «mittelalterlichen Schlossanlage» reflektiert Geschichte und macht den Komplex leicht als Museumsbau erkennbar. Der Bau für die nationale Geschichte bildet ein wesentliches Gegengewicht zum Hauptbahnhof, damals wie heute Knotenpunkt des fortschrittlichen, in die Zukunft weisenden öffentlichen Verkehrs. Mit ihrem Haupthof öffnet sich die Anlage zur Parkanlage des Platzspitz, die sie markant zur Stadt hin abschliesst. Mit konsequentem Aufbau um den Haupthof und den Eingangshof, mit einer straffen Grundrisskonzeption, welche bewusst Ausnahmesituationen einsetzt, und mit markanten vertikalen Akzenten wird das Museum kraftvoll verwirklicht, Ausdruck des selbstbewussten Bundesstaats.» Der für den Bau verwendete Tuffstein stammt aus Libingen (SG).

Heinrich Angst war von 1892 bis 1903 der erste Direktor des Schweizerischen Landesmuseums. Sein Nachfolger wurde sein Vizedirektor Hans Lehmann. Dieser war von 1904 bis 1936 Direktor. Sein Vizedirektor wurde Josef Zemp.
Sanierung und Erweiterungsbau
Neu gestalteter Eingangsbereich des Museums anlässlich der Eröffnung 2016

Aufgrund zunehmender Platznot sollte das Landesmuseum Zürich nach mehreren vergeblichen Anläufen[7] erstmals erweitert werden. Das Basler Architekturbüro Christ & Gantenbein wurde 2002 nach einem zweistufigen Architekturwettbewerb mit der Sanierung des bestehenden Gull-Baus sowie der Planung eines modern gestalteten Annexbaus, der in den Platzspitzpark hineinragt, beauftragt.[8] Der Entwurf mit seinen spitzen Winkeln, dem zickzackförmigen Grundriss, der langen Treppe und seiner zum Altbau kontrastierenden geschlossenen Fassade zeigt Parallelen zum Libeskind-Anbau an das Jüdische Museum in Berlin von 1999.

2006 begannen die Sanierungsarbeiten am Bahnhofflügel im Kostenumfang von 75 Mio. Franken und wurden am 28. Juli 2009 abgeschlossen.[9] Weitere Sanierungsarbeiten im Altbau, inklusive Kunstgewerbeschulflügel, waren bis 2016 im Gange.

Für den Erweiterungsbau erteilte das Hochbaudepartement der Stadt Zürich am 9. Juni 2008 die Baugenehmigung.[10] Gegen die Abtretung des notwendigen Landes und die gesprochenen Gelder durch die Stadt Zürich wurde im Dezember 2009 das Referendum ergriffen. Die Abstimmung darüber fand am 13. Juni 2010 statt.
Das Stimmvolk bewilligte das Bauvorhaben. Über den geplanten Erweiterungsbau des Landesmuseums Zürich kam es zu einer kantonalen Abstimmung. Gegen den Kantonsratsbeschluss hatte das Komitee «Standpunkt Landesmuseum» im Juni 2010 das Referendum ergriffen. Am 22. Februar 2011 votierte der Kanton Zürich für einen Kantonsbeitrag von 20 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds.

Der Grundstein für den Erweiterungsbau wurde am 30. April 2013 gelegt.
Am 31. Juli 2016 wurden die neuen Teile des Landesmuseums mit Platz für Ausstellungen, einer Bibliothek und einem Hörsaal eröffnet.
Die Gesamtkosten für den Erweiterungsbau und die Sanierung des Kunstgewerbeschulflügels belaufen sich auf 111 Millionen Franken.
Davon zahlt der Bund 76 Millionen Franken.
Die Stadt Zürich steuert 10, der Kanton 20 Millionen Franken bei.

Das Museum beherbergt die grösste kulturgeschichtliche Sammlung der Schweiz und zeigt in den sechs permanenten Ausstellungen Schweizer Geschichte von den Anfängen bis heute:

«Geschichte Schweiz»
beschreibt das Werden der Schweiz über einen Zeitraum von 550 Jahren und wagt den Blick auf die Geschichte der Gegenwart.
Mit über 7000 Exponaten fokussiert die Sammlungsausstellung im historischen Westflügel auf das handwerkliche und kunsthandwerkliche Schaffen der Schweiz.
In der Familienausstellung «Mit fliegendem Teppich durch die Geschichte» tauchen Kinder ab 5 Jahren spielerisch in die Themen Orient, Schifffahrt und Eisenbahn ein.
Welche Ideen die Willensnation Schweiz zusammenhalten, wird in «Ideen Schweiz» thematisiert.
«Einfach Zürich» rollt die vielfältige Vergangenheit von Kanton und Stadt Zürich wieder auf.
«Archäologie Schweiz» thematisiert die wichtigsten Etappen der Menschheitsgeschichte von der Urzeit bis zur Christianisierung im frühen Mittelalter. Rund 1400 Exponate aus dem archäologischen Kulturerbe der Schweiz führen chronologisch vom Mittelpaläolithikum (vor 100'000 Jahren) bis ins Frühmittelalter (um 800).
Adresse:
Museumstrasse 2
8021 Zürich
Telefon:
044 218 65 11
E-Mail:
info@nationalmuseum.ch