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Lausanne-Echallens-Bercher-Bahn

Die Lausanne-Echallens-Bercher-Bahn, abgekürzt LEB, französisch Chemin de fer Lausanne–Echallens–Bercher, ist eine meterspurige Privatbahn im Kanton Waadt in der Schweiz.

Die knapp 24 Kilometer lange Strecke führt vom Stadtzentrum von Lausanne durch die nördlichen Vororte und weiter nach Echallens und Bercher im Gros de Vaud, dem Waadtländer Hinterland. Die LEB ist eine moderne Vorortbahn, die in Lausanne teilweise unterirdisch verkehrt. Die Züge fahren alle 30 Minuten (zwischen Echallens und Bercher gibt es einige wenige Taktlücken am Vormittag). Werktags wird ein Viertelstundentakt bis Cheseaux angeboten. Von Montag bis Freitag verkehren in Lastrichtung einige beschleunigte Hauptverkehrszüge. An Sonntagen im Juli und August verkehren zwischen Cheseaux-sur-Lausanne und Bercher Nostalgie-Dampfzüge.

Geschichte
Personenzug der LEB mit Dampflokomotive G2 Nr. 3 Talent, vor 1910.
1871 wurde ein erstes Konzessionsgesuch für eine Strecke zwischen Lausanne und Echallens eingereicht. Geplant war eine Art Einschienenbahn, bei der ein einzelnes Führungsgleis auf der Strasse verlegt werden sollte. Die Züge wären mit normalen Rädern wie bei Pferdefuhrwerken ausgestattet gewesen und hätten eine Höchstgeschwindigkeit von 19 km/h erreicht. Das zuständige Bundesamt lehnte jedoch das Gesuch wegen technischer Mängel und der Unausgereiftheit des Systems ab. Stattdessen schrieb sie eine konventionelle Schmalspurbahn vor. Die Bauarbeiten an der «Chemin de fer Lausanne-Echallens» begannen im Dezember 1872.

Die Strecke zwischen Lausanne-Chauderon und Cheseaux-sur-Lausanne wurde am 4. November 1873 eröffnet. Es wurde mit Dampflokomotiven gefahren. Das Rollmaterial stammte von der soeben stillgelegten Mont Cenis-Bergstrecke zwischen Frankreich und Italien, die durch einen Basistunnel ersetzt worden war. Am 1. Juni 1874 erfolgte die Eröffnung des Abschnitts zwischen Cheseaux-sur-Lausanne und Echallens. In den Anfangsjahren musste auf der Avenue d’Echallens in Lausanne und Prilly ein Mann vor dem Zug herlaufen und die Passanten vor der herannahenden Gefahr warnen, während des Tages mit einer Fahne, während der Nacht mit einer Laterne. Diese Angestellten erhielten bald den Spitznamen «nègre fédéral» (Bundesneger), da diese Regelung vom Eisenbahn-Bundesamt aufgestellt worden war.

Eine zweite Gesellschaft, die Central Vaudois eröffnete am 24. November 1889 die Strecke zwischen Echallens und Bercher. Doch diese Gesellschaft war weitaus weniger erfolgreich als die «Chemin de fer Lausanne-Echallens» und geriet bald in finanzielle Schwierigkeiten. Schliesslich erfolgte am 1. Januar 1913 die Fusion, und es entstand die heute noch bestehende LEB. Die gesamte Strecke wurde 1936 mit Gleichstrom elektrifiziert. Während auf dem Eigentrassee eine Spannung von 1500 Volt zur Anwendung kam, wurde für den in der Strasse verlaufenden, tramähnlichen Abschnitt in der Avenue d'Echallens in Lausanne und Prilly eine Spannung von 650 Volt angewandt. Nach Einstellung des Trams in der Stadt Lausanne wurde die Spannung auf der ganzen Strecke auf 1500 Volt angehoben.

Schon bei der Eröffnung im Jahr 1873 war vorgesehen gewesen, die Endstation in Lausanne bei Flon zu bauen, um damit ein Umsteigen in die Standseilbahn nach Ouchy zu ermöglichen. Doch dann begnügte man sich über 120 Jahre lang mit einer provisorischen Endstation mitten auf dem Place Chauderon. Zu Beginn der 1990er Jahre begann der Bau des Tunnels in die Innenstadt. Am 28. Mai 1995 wurde die oberirdische Endstation Chauderon durch eine Tunnelstation ersetzt. Der Tunnel wurde am 28. Mai 2000 bis Flon verlängert. Heutzutage wird die LEB durch die Lausanner Verkehrsbetriebe TL betrieben.
Adresse:
Vaud Promotion Avenue d’Ouchy 60 CP 1125
1001 Lausanne
Telefon:
021 613 26 26
E-Mail:
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